So... alles gepackt... morgen geht es los mit Truck, Trailer und Pferden nach North Carolina.
Auf dem Weg dorthin sind verschiedene Stopps bei Freunden in New Orleans und Georgia geplant.
Wir hatten hier in Texas eine schöne und erlebnisreiche Zeit. Für mich eine mega lehrreiche Zeit.
Alle Pferde samt Reiter wurden besser und somit auch glücklicher. :-)
Freunde aus Europa und Arizona haben mich hier besucht, wir hatten viel Spaß und auch sie waren natürlich sehr beeindruckt: wie Cal mit Pferden arbeitet ...und das "alte" Wissen zu erlernen - was nicht vergleichbar mit dem Horsemanship ist, welches wir alle kennen.
....Horsemanship!?
Seit ich hier in USA bin, hat der Begriff Horsemanship und alle Zitate, deren Zeilen und Worte,
die wir von den berühmten Pferdemenschen kennen eine ganz neue Bedeutung bekommen.
Für mich, bedeutet Horsemanship die Entwicklung von einem selbst.
Wir arbeiten an uns selbst, entwickeln die Stärken und Qualitäten die es uns erlauben zu verstehen was ein Pferd von uns braucht und wie wir unsere Ideen am besten einem Pferd vermitteln.
In allem was Cal von seinen Lehrern gelernt hat, geht es nie um eine bestimmte Trainingsmethode oder ein Programm. Es geht darum die Dinge auf eine bestimmte Art und Weise zu tun, sodass sie fürs Pferd Sinn ergeben und es dabei unterstützt wird sich in Balance zu bewegen.
"You have to get to feet - to get to the mind!"
Nur so erreichen wir das sogenannten "Mind" - das Innere des Pferdes - und es wird sich wirklich entspannen - geistig & physisch.
Um nachhaltig mit einem "Fluchttier" erfolgreich zu sein, ist es wichtig, dass das Pferd sich im Inneren gut fühlt.
Dafür müssen wir das Pferd nicht den ganzen Tag streicheln, es füttern oder ihm eine Wohlfühl - Behandlung geben… :-)
Ganz im Gegenteil, Pferde erlangen echte Entspannung und Wohlgefühl durch ganz andere Dinge.
Wie Tom Dorrance herausgefunden hat, stehen diese Dinge nahe in Verbindung mit der Hinterhand des Pferdes.
Es ist für mich so wichtig geworden, dass wir aufhören Pferde wie Maschinen zu behandeln durch Tricks, Konditionierungen oder bestimmte Trainingsmethoden. Es ist wichtig zu erkennen, dass Pferde Lebewesen sind - die Fühlen!
Wenn das Pferd nicht raten oder sich an etwas Trainiertes erinnern muss, sondern sich alleine auf ein Gefühl verlassen kann... dann sind wir ziemlich nah an Natürlichkeit.
Es ist für mich spannend die bedeutenden kleinen Details in Tom Dorrance's "Horsemanship" zu sehen.
Denn es sind meistens die kleinen Details die den großen Unterschied machen.
Aber wie heißt es so schön:
"You don't know - until you know." - "Du weißt es nicht - bist du es weißt."
Durch diese Arbeit mit Pferden die schnellen und nachhaltigen Veränderungen täglich live zu beobachten ist für mich sehr vielversprechend.
…zu sehen wie dasselbe Pferd, das sich am Vortag nicht - und ich meine wirklich nicht gut - einfangen ließ plötzlich nach einer einzigen Bodenarbeit Session am nächsten Tag einem entgegenkommt und beim anhalftern fast mithilft. Es kommt nicht daher, dass das "herkommen" trainiert oder geübt wurde, sondern die Arbeit hat einfach ein gutes Gefühl im Pferd hinterlassen von dem es wohl mehr möchte.
…zu sehen wie ein Hengst der 7 Jahre weder berührt oder eingefangen werden konnte, sich aggressiv aus Angst verteidigte, sich so schnell verändert, entspannt und neugierig wird.
…zu sehen wenn ein Pferd lernt seinen Körper in absoluter Balance zu bewegen, sich dadurch entspannt und gut fühlt.
…zu sehen wie ein Pferd, welches zuvor im Hohlkreuz mit Hirschhals seinen Reiter trug, innerhalb von WENIGEN Minuten durch die richtigen Inputs im richtigen Timing seine Füße besser verwenden kann stolz und gleichzeitig entspannt in Balance läuft.
Danach seine Lippen leckt, die Augen rollt, beginnt zu gähnen und aussieht wie das glücklichste Pferd auf Erden!
...zu hören wie ein Pferd mit ernsthaften Rückenschmerzen nach 20 min. guter Arbeit am Boden 90% Verbesserung erlangt.
Das ist alles DEEP KNOWLEDGE…. ;-)
Genau hier und irgendwo zwischen all den Dingen die ich sah, konnte ich die Prinzipien stehen und verstehen. Es machte alles so viel Sinn.
Diese Art mit Pferde zu arbeiten ist SO ANDERS. Es vereint alles in Einem.
Egal was das Ziel ist. Egal ob Dressur, Western, Working Equitation, Springen, Cutting,…o. A.
Alle wichtigen Basis Elemente für die verschiedenen Reitstile findet man hier in diese Arbeit in EINEM.
Mit Basis meine ich… das getting Ready.
Denn im Grunde geht es beim Pferd vor allem um die richtige Vorbereitung.
Sobald das Pferd körperlich und mental bereit ist, kann ich *Alles* machen.
Ich muss die Dinge nicht üben oder mein Pferd dafür erst verbrauchen.
Das Wichtige ist es mein Pferd körperlich und mental bereit zu machen.
*Natürlich vorausgesetzt, dass die Natur des Pferdes (Körperliche Voraussetzungen, Rasse) meinen Zielen entspricht.
Wenn Pferde mental und körperlich bereit sind, sprechen wir auch von Versammlung.
Ich wünschte, ich hätte Tom Dorrance und Peter Campell selbst persönlich kennengelernt.
Doch ich bin dankbar Cal's Version von Peter und Tom zu lernen und so erfolgreich, wie wir den Pferden und deren Besitzer helfen, muss es wirklich sehr nahe an Tom's Arbeit mit Pferden sein.
Erst hier ist mit bewusst geworden, dass das Wissen wie z.B. von Tom Dorrance gerade bei uns in Europa oft verändert ankommt und gerade die wichtigen Details, die den großen Unterschied für das Pferd machen machmal dabei verloren gehen.
Deshalb glaube ich, dass es wichtig ist, dass man nie aufhört sich selbst weiterzuentwickeln und sich an dem ehrlichsten Feedback; des Pferdes orientiert.
..kurz zu CAL MIDDLETON
Cal reitet schon sein ganzes Leben lang, er fing mit hoher klassischer Dressur an und war später sehr erfolgreich im Reining Business. Er lernte von den erfolgreichsten Reiningreiter wie Shawn Flarida,
war NRHA Richter und reiste durch ganz Amerika um noch mehr zu lernen.
Schließlich sah er dann Peter Campell und meinte - nach allem was er bereits wusste - "so ein gutes und fortschrittliches Horsemanship hätte er noch nie zuvor gesehen."
Für mich ist es sehr Interessant mit ihm über Pferde zu reden, gerade weil er davor so viele verschiedene Dinge praktiziert hat und genau weiß zu was sie im Pferd führen.
Er hat durch Peter etwas gefunden, dass fürs Pferd und für alles, was man mit Pferden erreichen will, so viel besser ist. ...obwohl Cal ein vielwissender Pferdemensch ist, würde man es von ihm au den ersten Blick nicht erwarten. Er ist ein sehr bodenständiger und aufmerksamer Mensch.
Besonders bemerkenswert finde ich, dass er sich anderen Personen nicht aufdrängt.
Sein Ziel ist es, dass Menschen den Unterschied erkennen, vieles lernen und dann auch weiter lehren. Einer seiner größten Wünsche ist es, dieses Wissen, besonders an andere Pferdetrainer bzw. Reitlehrer, weiterzugeben. Sein Verhalten zeigt mir, wie selbstlos es ihm um das Verbreiten des Wissens geht.
Aus Erzählungen weiß ich, dass es auch immer ein großen Anliegen von Tom Dorrance war, dass einer der "jüngeren" es wirklich versteht und das Wissen weiter in die ganze Welt trägt.
So nun gehts los nach New Orleans... Ich wünsche Euch allen einen tollen Tag!
See you later...
